Klassenrat
Konflikte gehören zum alltäglichen Leben dazu und damit auch zum Schulalltag. In einer Gemeinschaft, in der gemeinsam gespielt, gelacht und gelernt wird, treffen verschiedene Charaktere, Ansichten und Einstellungen aufeinander und so ist es normal, dass Differenzen besprochen und diskutiert werden müssen. Bleiben Konflikte unbehandelt, leiden nicht nur alle Involvierten persönlich, sondern auch die gesamte Klassengemeinschaft und damit der Unterricht und letztendlich der Lernerfolg.
Eine Möglichkeit Streitigkeiten einen Raum zu geben, diese zu besprechen und dabei möglichst alle Schülerinnen und Schüler in Streitlösungsstrategien mit einzubeziehen, bietet der Klassenrat.
Dieser ist als feste Unterrichtsstunde in die Schulwoche integriert und bietet Zeit, um Angelegenheiten und Konflikte gemeinsam zu besprechen und als Klasse unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln und einzutrainieren. Der Klassenrat ist ein Ort demokratischer Partizipation. Alle Schülerinnen und Schüler entscheiden direkt mit, wenn es um Probleme und Fragen des allgemeinen Schullebens geht. Mit Hilfe eines ritualisierten Ablaufs mit festen Strukturen werden während des Klassenrates nicht nur die Empathiefähigkeit und die Erziehung zum demokratischen Handeln (Mut zur eigenen Meinung, Verantwortungsbewusstsein, Toleranzbereitschaft) trainiert. Viele verschiedene Kernkompetenzen (Diskussionen leiten, protokollieren, konstruktiv kommunizieren) werden automatisch geschult und können letztendlich zu einem positiven Klassenklima führen. Die Kinder erfahren eine Identifikation mit der eigenen Klasse und der Schule sowie eine Stärkung jedes Einzelnen. Zudem wird der Fachunterricht entlastet und Streitsituationen erhalten die Chance die Intensität und Zeit zu bekommen, die manchmal benötigt wird.